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Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Wolle – Schurwolle und Reißwolle. Schurwolle ist Wolle, die von lebenden Tieren stammt. Reißwolle hingegen ist aus Alttextilien gewonnen oder wird aus den Fellen von geschlachteten oder verendeten Tieren hergestellt. Wenn sie sichergehen wollen, was verwendet wird, erkennen Sie dies anhand der Kennzeichnung: „WV“ bedeutet Schurwolle, während „WO“ für Reißwolle steht.
Eine wichtige und nachhaltige Eigenschaft von Wolle ist selbstverständlich. Sie ist ein nachwachsender Rohstoff und wird auf natürlichem Weg abgebaut. So wird die Umwelt geschont. Bei Kunstfaser wird oft die Umwelt belastet.
Wolle wird wie gesagt meist für die Herstellung von Tieren gewonnen. Hier gibt es verschiedenste Wollarten von verschiedenen Tieren. Einige wollen wir uns näher anschauen.
Alpaka
Alpakas sind Kleinkamele aus Südamerika, die es nicht so zahlreich wie Schafe gibt. Die qualitativ hochwertige Wolle stammt vornehmlich von den Jungtieren. Diese Tiere können alle zwei Jahre geschoren werden. Die Fasern der Alpakas sind sehr fein, strapazierfähig und weicher als Schafswolle. Alpakahaare reflektieren das Licht durch winzige, die Fasern umgebende Schuppen und erhalten dadurch einen edlen Glanz. Alpaka-Wolle hat auch kaum Knötchenbildung, weil sich die Fasern nicht so sehr verhaken. Das Fell der Alpakas kann weiß, braun oder auch schwarz sein. Alpaka-Wolle sollte vor allem durch Handwäsche gepflegt und gewaschen werden. Tipp für die Allergiker: Alpaka-Wolle enthält kein Wollfett (Lanolin) und ist somit ideal für Wollallergikaer geeignet.
Alpaka-Wolle hat ähnlich gute Eigenschaften wie Merinowolle. Trotzdem ist Alpaka noch nicht richtig im Outdoorbereich und bei Funktionsunterwäsche angekommen. Alpaka Socken sind für den Alltag im Winter jedoch eine wunderbare Alternative zu Merino Socken.
Angora
Angorawolle wird von Angora-Kaninchen gewonnen. Diese Kaninchenart wird vor allem in Asien und Europa gezüchtet. Die feinen Härchen des Angorakaninchens sind wunderbar flauschig. Die Faser ist extrem fein und wird nur durchschnittlich 25 Zentimeter lang. Zudem kann man nur um die 1.000 Gramm pro Jahr und Tier gewinnen. Dadurch ist die Wolle sehr hochpreisig. Dafür kann diese Wollart wie Merinowolle Feuchtigkeit aufnehmen – sogar bis zu 60% des Eigengewichts. Leider verfilzt die Wolle relativ leicht. Doch wärmt Angorawolle extrem gut, was sie ideal für den Wintergebrauch macht. Natürlich ist auch diese Wolle pfleglich zu behandeln, wenn man sie waschen möchte. Da diese Wollart nicht so resistent ist, eignet sie sich weniger für Funktionsunterwäsche. Es gibt aber sehr gute Socken aus Angora.
Kaschmir
Diese Wolle stammt von der Kaschmirziege. Sie kommt in der gleichnamigen Provinz Indiens vor. Aber auch allgemein in der Himalaya-Region, der Mongolei oder China ist diese Ziege anzutreffen. Die Wolle wird aus dem Unterhaar der Ziege gewonnen. Die Kaschmir-Wolle ist so teuer, weil sie per Hand ausgelesen und ausgekämmt wird. So kann je Ziege lediglich 100 Gramm pro Jahr gewonnen werden. Kaschmir-Wolle ist extrem weich, leicht und wärmt optimal. Leider ist die Wolle nicht strapazierfähig, weswegen sie vor allem für Kaschmir Pullover, Mützen und Schals verwendet wird. Die mangelnde Strapazierfähigkeit erklärt auch warum die Kaschimir-Wolle nicht bei Funktionsunterwäsche anzutreffen ist. Auch bei der Pflege muss man mit Kaschmir-Wolle sehr vorsichtig umgehen.
Merino
Da auf dieser Seite sehr viele Informationen zur Merinowolle zu finden sind. Verweisen wir auf die umfangreichen Berichte:
Kurz erwähnen möchte ich auch noch weitere Wollarten. Die Yak-Wolle, das Kamelhaar und Mohair (40% Seidenanteil) sind auch edle Naturfasern, die jedoch nicht so sehr verbreitet sind. Daneben ist auch reine Seide ein tierisches Produkt. Sie wird von den Larven der Seidenspinnerraupe produiziert. Seide eignet sich vor allem für Tag- und Nachtwäsche, weil sie Feuchtigkeit aufnehmen kann (bis zu 30% des Eigengewichts) und somit die Temperatur ausgleicht. Jedoch wärmt Seide kaum, da sie wenig isolierfähig ist. Deswegen eignet sich Seide auch überhaupt nicht für Funktionsunterwäsche.